Lohnt sich eine Solaranlage für den Eigenverbrauch?
Was bedeutet es sich selbst zu versorgen?
Eigenverbrauch bedeutet, dass Sie den von Ihrer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) erzeugten Strom selbst verbrauchen, anstatt ihn in das öffentliche Netz einzuspeisen und damit die Einspeisevergütung zu umgehen.
Die Eigenverbrauchsquote ist der Prozentsatz der von Ihnen verbrauchten Solarenergie im Vergleich zur gesamten von Ihrer Photovoltaikanlage erzeugten Solarenergie. Bei einem hohen Eigenverbrauchsgrad brauchen Sie nicht viel Solarstrom in das öffentliche Netz einzuspeisen. Eine Eigenverbrauchsquote von 100 % haben Sie, wenn Sie den gesamten von Ihrer PV-Anlage erzeugten Strom selbst verbrauchen.
Der prozentuale Anteil des selbst genutzten Solarstroms am Gesamtstromverbrauch, einschließlich des Netzstroms, ist der Autarkiegrad. Der Begriff „100 % Autarkie“ bezieht sich auf die Fähigkeit, den gesamten Strombedarf Ihres Haushalts ausschließlich durch selbst erzeugten Solarstrom zu decken.
Theoretisch ist dies möglich, durch die Kombination von Photovoltaik und Speicher kann jedoch ein Autarkiegrad von bis zu 80 % erreicht werden.
Was ist vorzuziehen: Eigenverbrauch oder Einspeisevergütung?
Mit Photovoltaik auf dem eigenen Dach erzeugter Solarstrom ist heute deutlich günstiger als Strom vom Energieversorger. Außerdem bietet die derzeitige Einspeisevergütung für Photovoltaik von weniger als 8 Cent pro Kilowattstunde (kWh) keinen wirklichen Anreiz, Strom einzuspeisen.
Bezieht man dagegen Strom aus dem Netz, kostet die Kilowattstunde im Schnitt rund 32 Cent. Tendenz steigend. Solarstrom hingegen kostet nur 10 bis 13 Cent pro kWh. Bei der Anschaffung einer Photovoltaikanlage ist es finanziell sinnvoll, auf den photovoltaischen Eigenverbrauch zu setzen, weil dieser günstiger ist.
Grundsätzlich gilt: Je mehr sich Ihre Photovoltaikanlage rentiert, desto höher ist der Eigenverbrauch Ihres Haushalts. Ein typischer Haushalt verbraucht ohne Speicher 25 bis 35 Prozent seines Solarstroms, mit Speicher sind 75 bis 80 Prozent möglich.
Ein großer Vorteil einer Solaranlage für den Eigenbedarf ist, dass Sie die Photovoltaikanlage nicht als Gewerbe anmelden müssen, was Ihnen den zeitaufwändigen und manchmal komplizierten Anmelde- und Abrechnungsprozess erspart. Innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme ist lediglich eine Online-Registrierung im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur erforderlich. Dies gilt auch für photovoltaische Batteriespeicher. Die Registrierung hingegen ist einfach und schnell.
Wann lohnt sich die Investition in eine Photovoltaik-Anlage?
Ihre persönlichen Ziele entscheiden darüber, ob eine Solarstromanlage für Sie das Richtige ist oder nicht. Wenn Sie etwas für die Umwelt tun wollen, lautet die Antwort eindeutig ja!
Aber auch aus rein finanzieller Sicht sind Photovoltaikanlagen von Vorteil. Es ist heute üblich, einen Teil des auf dem Dach erzeugten Solarstroms für den Eigenbedarf zu nutzen. Daher ist der Stromverbrauch ein entscheidender Faktor. Je mehr Solarstrom Sie direkt selbst verbrauchen, desto schneller macht sich eine Solaranlage bezahlt. Denn die Kosten für Strom vom Dach sind viel niedriger als die Kosten für Strom aus dem Netz. Übrigens: Sie können Ihren Selbstversorgungsgrad erhöhen, indem Sie den Strom vom Dach Ihres Hauses nutzen, also unabhängiger von Ihrem Stromanbieter werden.
Den überschüssigen Strom, den Ihre PV-Anlage erzeugt und den Sie nicht verbrauchen, können Sie in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Im Gegenzug erhalten Sie eine Einspeisevergütung, die zur Rentabilität der Anlage beiträgt.
Wann ist der Einsatz einer Photovoltaikanlage sinnvoll?
Eine möglichst schattenfreie Dachfläche mit einer stabilen, asbestfreien Eindeckung ist eine wichtige Voraussetzung. Eine Südausrichtung und eine Dachneigung von 30 Grad sind ideal für eine PV-Anlage. Neigungen von weniger als 25 Grad oder mehr als 60 Grad können den Stromertrag der Solaranlage um bis zu zehn Prozent verringern. Daher sind die Ausrichtung der Fläche und die Sonneneinstrahlung entscheidend.
Obwohl sie nicht so viel produzieren wie Süddächer, sind Anlagen auf Ost- und Westdächern auch heute noch sehr sinnvoll. Das liegt auch an einer technischen Vorgabe des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Nur 70 Prozent der Nennleistung der Module sollen von Photovoltaikanlagen ins Netz eingespeist werden. Auf Ost- und Westdächern liegt die maximale Leistung der gesamten Anlage meist unter der 70%-Grenze, so dass durch diese Einschränkung kein Ertrag verloren geht.